Region des Monats - Vouvray
Region des Monats - Vouvray
Region des Monats - Vouvray
Trocken, feinherb, süß oder fein perlend – die Weißweine von Vouvray offenbaren Ihnen ihre außergewöhnliche Vielfalt.
Das in der Touraine gelegene 2.000 Hektar große Weinbaugebiet Vouvray liegt an der östlichen Grenze von Tours und erstreckt sich über sieben Gemeinden des rechten Loire-Ufers und säumt deren Nebenfluss, die Brenne.
Die Entwicklung des Weinbaugebietes geht auf Sankt Martin zurück, der die berühmte Abtei von Marmoutier gründete und der Legende nach die Rebsorte Chenin Blanc sowie den Rebschnitt einführte, der auch heute noch angewandt wird. Auch der in Tours geborene Honoré de Balzac hat sich in Vouvray verewigt, indem er die Handlung seines Romans „Der berühmte Gaudissart“ hierher verlegte.
Ausflüge
Tours, cirka zehn Minuten entfernt westlich von den Weinbergen der AOC Vouvray, ist sehr gut mit dem TGV von Paris aus in nur 60 Minuten zu erreichen, Übernachtungsmöglichkeiten vermittelt die örtliche Touristeninformation. In der malerischen Weinstadt gibt es eine Menge Historisches zu besichtigen, dafür sollten Besucher sich ein bis zwei Tage Zeit nehmen. Direkt bei der Ankunft in Tours fallen Bahnhof und Rathaus ins Auge, zwei sehr schöne Gebäude aus dem 19. Jahrhundert von Victor Laloux. Sehenswert sind auch der Guise-Turm aus dem 13. Jahrhundert mit seinem Kegeldach, die gotische Kathedrale Saint-Gatien, erbaut vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, und der Erzbischofspalast (17. bis 18. Jahrhundert). Bei einem Rundgang durch das „Vieux Tours“ (die Altstadt), das mit seinen Fußgängerzonen und zahlreichen Fachwerkhäusern aus dem 15. Jahrhundert heute eines der belebtesten Viertel der Stadt ist, lassen sich weitere architektonische Höhepunkte der Stadt entdecken. Der Place Plumereau lädt mit seinen Fachwerkhäuern zum Verweilen ein, und von hier gelangt man durch kleine Gässchen zum Turm Karls des Großen. Das Grab des berühmten St. Martin von Tours befindet sich in der Krypta der unweit gelegenen Basilika Saint-Martin aus dem 19. Jahrhundert. Tours ist auch bekannt als „Stadt der Kunst und Geschichte“, und ein sinnliches Highlight der Stadt ist die Besichtigung der ältesten Konditorei der Stadt (1807) „La Livre Tournois-Poirault“. In dieser berühmten Konditorei werden Süßwarenspezialitäten wie der Sucres d’Orge (Gerstenzucker) mit Vanillearoma oder Holundergeschmack noch traditionell hergestellt. Probieren sollten Besucher unbedingt auch die gefüllten Backpflaumen und nicht zu vergessen das „Nougat von Tours“. Eine weitere Attraktion sind die „Caves Touristiques“, touristische Weinkeller, deren Winzer spezielle Anforderungen erfüllen müssen, damit sie sich mit dieser Auszeichnung schmücken können. Neben Verkostungsmöglichkeiten bieten sie geführte Touren und stellen Historisches zur Schau.
Cirka 12 km östlich des Anbaugebiets Vouvray befindet sich die malerische Stadt Amboise, die durch ihr im 15. Und 16. Jahrhundert entstandenes Schloss geprägt ist. Das Schloss – in dem Leonardo da Vinci seinen Lebensabend verbrachte – ist ein frühes Beispiel für die italienische Architektur der Renaissance in Frankreich. Sehenswert sind auch die Kirchen Saint-Denis (erbaut vom 12. bis 16. Jahrhundert) sowie Saint-Florentin (15. Jahrhundert) und der in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts errichtete Max Ernst-Brunnen an der Loire-Uferpromenade.
Weine
Das Weinbaugebiet liegt auf kalksteinigen, mit einer Tuffsteinschicht bedeckten Hügeln (weiße Turon-Kreide), wird von Flusstälern durchschnitten und hat hohe Anteile „Perruches-Böden“ (Lehm-Feuerstein-Gemisch, das die mineralische Note gibt) und „Aubuis-Böden“ (Lehm-Kalkgemisch).
Unweit der Loire erwärmen sich unter dem Meereseinfluss, der sich bis in das Herz des Weingebietes bemerkbar macht, die Böden recht schnell. Ein sonniger Herbst begünstigt die Überreife der Trauben, manchmal sogar die Edelfäule. Die Entstehung feinherber, halbtrockener, süßer und edelsüßer Weine hängt von den variablen Wetterbedingungen ab: Ausschlaggebend ist der Jahrgang.
Jährlich werden etwa 115.000 Hektoliter produziert, davon 55 Prozent Schaumweine und 45 Prozent stille Weine.
In der Appellation Vouvray darf ausschließlich Chenin Blanc angebaut werden.
Daraus entstehen Stillweine in den Varianten trocken (sec), feinherb (sec-tendre), halbtrocken (demi-sec) und süß (moelleux), Edelsüße werden als Vouvray liquoreux bezeichnet. Obwohl Vouvray in Deutschland zunehmend beliebter wird, besonders die Schaumweine, zählen die Chenin Blancs der Region noch zu den Geheimtipps unter Frankreichs Herkünften. Dabei gibt es in dieser Appellation große edelsüße Weine, attraktive Schaumweine und spritzig-frische Weißweine zu erleben. Gute Vouvrays schmecken lebendig und ausdrucksvoll und zeugen von der Handschrift des Terroirs und der Region. Die Chenin Blancs der AOC Vouvray haben viel Stoff und mittlere bis hohe Säurewerte und sorgen in guten Jahren dafür, dass sowohl süße als auch trockene Weine bis zu zehn Jahren auf der Flasche reifen können, ohne an Typizität und Attraktivität zu verlieren. Die Vouvray-Weine sind in ihrer Jugend immer schmeichelhaft (Akazie, Rosen, Zitrusfrüchte und Brioche), entwickeln später jedoch kandierte oder kompottartige Noten von Aprikosen, Quitten und vor allem Blütenhonig.
Trockene Vouvrays sollten bei 11°C, Schaumweine bei 8°C getrunken werden. Feinherbe und süße Weine entfalten ihr volles Aroma, wenn sie karaffiert und bei 6 - 8°C serviert werden.
Die typischen Weinkeller in dieser Appellation sind in den Tuffstein getrieben, mit großen Holzfässern, Kunststofftanks und Behältern aus Edelstahl, auf temperaturgesteuerte Gärbehälter wird in kleineren Betrieben meist verzichtet – hier werden die Trauben schonend und vor allem natürlich verarbeitet, d.h. ohne den Einsatz von Reinzuchthefen.
Rezepte
Blinis
Cake von den Antillen
Hühnchen-Crumble
Kalbskoteletts mit Lakritze
Obst-Frikassee mit einem Saft aus Lebkuchen und Tee
Berühmte Töchter/Söhne der Region
Martin von Tours, geboren um 316/317 in Sabaria (heute Szombathely, Ungarn), gestorben 08. November 397 in Candes bei Tours, einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche, in vielen Regionen als St. Martin am 11. November gefeiert
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